Kraftvoll in die Zukunft: Fazit zur Anuga 2021

Die Freude, sich wieder auf einer Messe treffen zu können, war groß, als die Anuga am 9. Oktober ihre Gäste begrüßte. Mehr als 70.000 Besucher aus 169 Ländern und über 4.600 Aussteller konnten fünf Tage lang zeigen und erleben, wie kraftvoll und innovativ die Ernährungsbranche ihre Zukunft gestaltet. Unter dem Leitthema „Transform“ rückte die weltweit größte Fachmesse der Ernährungswirtschaft und Nahrungsmittelindustrie den Wandel der Ernährung in den Fokus.

Quelle: Mareike Tocha / ernaehrungsindustrie.de

Mutmacher und Taktgeber

„Die Durchführung der Anuga 2021 war ein wichtiger Schritt zurück zur Normalität. Aussteller und Fachbesucher konnten sich endlich wieder persönlich begegnen, Waren präsentieren und Verträge abschließen. Insofern ist diese erste Leitmesse, die seit dem Ausbruch von Covid-19 stattfindet, ein wichtiger Mutmacher und Taktgeber für den weltweiten Handel mit Nahrungsmitteln“, fasste Christoph Minhoff den Messeauftakt nach der Pandemie zusammen.

Auch die BVE hat den Messe-Re-Start erfolgreich genutzt, um zu zeigen, dass Innovation, Nachhaltigkeit und Freude am Genuss zusammengehören. „Unser Messestand auf der Anuga war nicht nur Anlaufpunkt für interessierte Fachbesucher aus dem In- und Ausland, sondern zugleich auch die letzte Station unserer Zukunft-Schmeckt-Tour. Die Resonanz war durchweg positiv und die Gespräche endlich wieder persönlich. Das waren fünf sehr wichtige Tage für uns und die Einbindung der deutschen Ernährungsindustrie in den weltumspannenden Handel mit Lebensmitteln und Getränken“, resümiert Olivier Kölsch, Geschäftsführer der BVE.

Als hybride Veranstaltung bot die Anuga mit der Anuga@home auch eine digitale Plattform für Aussteller, Besucher und Medienvertreter. Neben Networking wurde vor allem das umfangreiche Programm mit Vorträgen und Diskussionen genutzt. Insgesamt wurden 353 Beiträge mit mehr als 6.380 Sendeminuten gestreamt.

So schmeckt die Zukunft

Quelle: Mareike Tocha / ernaehrungsindustrie.de

Wie sieht eine zukunftssichere Ernährung für den Planeten aus? Wie schaffen es Lebensmittelunternehmen, klimaneutral zu werden? Welche Rahmenbedingungen braucht es dafür und welche Erwartungen haben die Verbraucher? Gemeinsam mit dem Lebensmittelverband Deutschland hat sich die BVE auf eine Tour durch ganz Deutschland begeben und gezeigt, wie die Unternehmen die Herausforderungen unserer Zeit annehmen und welche Innovationen daraus entstehen. Die Anuga bildete den krönenden Abschluss der Roadshow. Auch hier blickten wir mit unseren Gästen noch einmal auf die Zukunft der Ernährung.

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Nachhaltigkeitstrends in der Ernährungsindustrie 2021

Nachhaltigkeit ist für die deutschen Lebensmittelhersteller längst kein Trend mehr. Es ist ein Prozess, der schon weit fortgeschritten ist und immer ambitioniertere Ziele verfolgt: klimaneutral werden, nachhaltigen Konsum fördern und die unternehmerischen Sorgfaltspflichten entlang der gesamten Wertschöpfungskette einhalten. Mit Innova Market Insights stellten wir auf der Anuga unsere gemeinsame Studie vor: „Wie schmeckt die Zukunft? – Nachhaltigkeitstrends in der Ernährungsindustrie 2021“.

Quelle: Mareike Tocha / ernaehrungsindustrie.de

Aus Sicht der Konsumenten steht die Transparenz im Fokus. 75 Prozent der deutschen Verbraucher geben an, dass Produktinformationen für sie von großer Bedeutung sind. Zwar sind die klassischen Kaufimpulse weiterhin der Geschmack und der Preis. „Aber es kommen neue Kriterien hinzu, und die gewinnen an Bedeutung“, sagt Christoph Minhoff. „Das ist eine positive Entwicklung, weil sich die Chance für die Unternehmen ergibt, dort zu investieren.“

Impulsgeber für die Branche

Trendbarometer und Impulsgeber für die globale Ernährungsbranche war die Anuga taste Innovation Show, für die sich in diesem Jahr 418 Unternehmen mit mehr als 1.332 Ideen beworben hatten. Darunter sind kompostierbare Kaffee-Kapseln, flüssiges Spirulina und pflanzliche Stammzellen. Einige von ihnen stellte Andrea Kurtz, Jurorin und Redakteurin bei der Lebensmittel Praxis, in unserem „Zukunft-schmeckt“-Talk vor. Vor allem vegetarische und vegane Innovationen befanden sich in diesem Jahr unter den Bewerbungen, da hier „die Spielwiese und die Neugier der Konsumenten am größten ist“, so Kurtz.

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Klima und Verpackung – Zukunft gestalten

Wie viel Verpackung brauchen wir? Welche sind klimafreundlich und recyclinggerecht? In den letzten Jahren hat sich viel bewegt, doch die Gemengelage ist komplex. Auf der Anuga diskutierten wir gemeinsam mit dem Forum Ökologisch Verpacken mit Handel, Unternehmen und Wissenschaft. Die Hersteller verfolgen ganz unterschiedliche Strategien, um ihre Produkte nachhaltiger zu verpacken. Die Verbraucher honorieren das. Und auch der Handel ist aktiv und stellt immer mehr Verpackungen um. Doch in einem sind sich alle einig: Es bedarf noch mehr Anstrengungen und bessere Rahmenbedingungen, um die Klimaziele zu erreichen.

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Ein Supermarkt voller Innovationen

Die Zukunft schmecken und testen konnten etwa 100 geladene Gäste bei unserem gemeinsamen Event mit go2market. Im ersten Real-Life-Marktforschungssupermarkt Deutschlands gibt es jede Menge Produkte, die es im Handel noch gar nicht zu kaufen gibt. Jedes Zugreifen wird von Kameras registriert und ausgewertet. Nach dem Kauf können die Kunden die Produkte testen und hinsichtlich Geschmack, Verpackung und Preis bewerten und den Unternehmen so wichtige Erkenntnisse liefern. Viel Hightech wie ein Roboter, intelligente Regale und Soundduschen gehören ebenfalls zum Repertoire des Supermarktes.

Quelle: Revo Foods

Wir bedanken uns für diese äußerst gelungene Anuga mit vielen interessanten digitalen und analogen Begegnungen und freuen uns über den gelungenen Neustart nach langer Corona-Pause!

Förderband in einer industrillen Grobäckerei auf der verpacktes Toastbrot der Marke Sammy von Harry transportiert wird.

Nachhaltiges Sandwich-Brot mit weniger CO2-Emissionen

Lesen Sie hier, wie Großbäcker Harry-Brot in einem Pilotprojekt erstmals Weizenmehl verarbeitet, das mit einem kleineren CO2-Fußabdruck erzeugt wurde.
Foto von Anne Lamp, Gründerin von traceless.

„Das ist eine ganz neuartige Alternative zu Kunststoffen.“

lastikfrei verpacken: Das Hamburger Startup traceless hat eine kompostierbare Kunststoff-Alternative entwickelt. Wie das geht und wie das Material auch in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden kann, berichtet CEO Anne Lamp im Interview.