„Essenziell sind Durchhaltevermögen und Investitionen“

Als Start-up erfolgreich in der Golfregion: Ramtin Randjbar-Moshtaghin, CEO von Zonama Food GmbH, berichtet uns im Interview, welche Herausforderungen er mit seinem Start-up überwinden musste und welches Potenzial die Region für Lebensmittelhersteller besitzt. Auf dem 10. Außenwirtschaftstag der Agrar- und Ernährungswirtschaft am 13. Juni 2023 ist er als Experte im Forum zur Golfregion dabei.

Quelle: Zonama Food GmbH

Ramtin Randjbar-Moshtaghin: Gesunde Ernährung ist in der heutigen Zeit für viele immer wichtiger, jedoch fehlt den meisten oft die Zeit, alles frisch zuzubereiten. Daher kam die Idee auf, Snacks zu entwickeln, die gesund sind und dabei noch richtig lecker schmecken. Wir achten auf eine kurze Zutatenliste. Außerdem erfüllen unsere Produkte für besondere Ernährungsanforderungen, da sie alle vegan, laktose- und glutenfrei sind.

BVE: Seit zwei Jahren sind Sie als Start-Up in der Golfregion vertreten. Wie kam es dazu? Warum sehen Sie die Golfregion als Potenzial?
Ramtin Randjbar-Moshtaghin: Die Golfregion ist ein stark wachsender Markt. Dubai hat einen Masterplan entwickelt, laut dem die Einwohnerzahl von 3,3 Millionen 2021 auf 5,8 Millionen in 2040 erhöht werden soll. Bei diesem großen Wachstum wollen wir mitspielen.
Die Golfregion ist zudem eine Gegend mit heißen Temperaturen. Da haben wir natürlich sehr gute Chancen mit unseren Produkten, die nicht erhitzt werden müssen oder sogar ein erfrischender Genuss sind.

BVE: Was waren die größten Herausforderungen, in der Golfregion Fuß zu fassen?
Ramtin Randjbar-Moshtaghin: Essenziell sind Durchhaltevermögen und Investitionen. Wir haben zunächst einige Messen mitgemacht, um so Kontakte vor Ort zu knüpfen. Eine weitere große Herausforderung waren die Kosten. Neben hohen Listungspreisen bei den einzelnen Supermarktketten haben unsere Kunden ein Zahlungsziel von 120 Tage nach Erhalt der Ware. Dies ist als Start-up schon sehr schwierig. Wir sprechen hier über hohe Summen, mit denen wir in Vorkasse gehen. Des Weiteren sollte man immer jemanden vor Ort haben, der alles koordiniert, wenn man selber aus dem Ausland agiert.

BVE: Welche Unterschiede konnten Sie dabei zwischen Deutschland und der Golfregion feststellen? Wie unterscheiden sich beispielsweise die Konsumenten, aber auch die Marktbedingungen?
Ramtin Randjbar-Moshtaghin: Die Vorteile sind, dass Entscheidungen in der Golfregion bezüglich Produktlistung deutlich schneller getroffen werden als in Deutschland. Wir haben außerdem die Erfahrung gemacht, dass die Konsumenten dort offener gegenüber neuen Produkten sind.
Der Nachteil ist, dass die Golfregion viel internationaler ist und man daher ein breiteres Produktportfolio anbieten muss, um erfolgreich zu sein. In Deutschland weiß man eher, was dem Konsumenten wichtig ist – hinsichtlich Design, Geschmack etc. In der Golfregion muss man vielen Verbrauchern verschiedenster Herkünfte gerecht werden.

BVE: Was war bisher Ihr größtes Erfolgserlebnis mit Zonama Food GmbH?
Ramtin Randjbar-Moshtaghin: Wir arbeiten seit einem Jahr erfolgreich mit einem Distributor in der Golfregion zusammen und haben Listungen in vielen verschiedenen Supermarktketten bekommen.
Zudem wurde letzte Jahr unser ZEBRSTIC ICE auf der ISM Middle East, als bestes Snackprodukt ausgezeichnet. Erst vor kurzem waren wir in der VOX-Show „Die Höhle der Löwen“ und konnten Investor Ralf Dümmel von unserem Produkt überzeugen.

Quelle: RTL / Bernd-Michael Maurer

BVE: Vielen Dank für das Interview!


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Der Außenwirtschaftstag der Agrar- und Ernährungswirtschaft wird gefördert durch die Landwirtschaftliche Rentenbank.

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