Corona dämpft Geschäftserwartungen der Lebensmittelhersteller

Konjunktur
Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im September 2021 einen Umsatz von 16,2 Milliarden Euro. Damit verzeichnete die Branche ein Umsatzplus von 2,6 Prozent im Vorjahresvergleich. Sowohl das Geschäft im In- als auch Ausland entwickelte sich positiv. Der Inlandsumsatz betrug 10,6 Milliarden Euro und lag damit 1,0 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Bei steigenden Verkaufspreisen von plus 3,5 Prozent verzeichnete die Branche jedoch einen Absatzrückgang von 2,5 Prozent. Das Auslandsgeschäft konnten die Hersteller mit einem Umsatzergebnis von 5,6 Milliarden Euro um Plus 5,8 Prozent im Vorjahresvergleich ausbauen. Der Auslandsabsatz legte um 0,8 Prozent zu, die Verkaufspreise stiegen um 4,9 Prozent. Neben einem steigenden Umsatzergebnis bauten die Hersteller zudem ihre Lebensmittelproduktion aus, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im September um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Agrarrohstoffmärkte
Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im Oktober 2021 stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 5,2 Prozent im Vormonatsvergleich, mit plus 35,5 Prozent über dem Vorjahreswert liegt der Index damit weiterhin auf hohem Niveau.

Ausblick: Geschäftsklima
Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im November 2021 hat sich die Stimmung der Lebensmittelhersteller eingetrübt. Der Saldo des Geschäftsklimas ist auf minus 2,7 Punkte gefallen, nach plus 3,4 Punkten im Vormonat. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage sank dabei im Vormonatsvergleich um 2,1 Punkte auf insgesamt plus 13,3 Punkte. Der Blick in die Zukunft hat sich angesichts der pandemischen Lage zudem weiter eingetrübt, der Indikator „Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate“ verlor 9,5 Zähler und lag bei einem Saldo von insgesamt minus 17,5 Punkten.

Konsumklima und Verbraucherpreise
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. In Anbetracht steigender Corona-Zahlen verschlechterte sich die Stimmung der Verbraucher in Deutschland im November spürbar. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verzeichnen zum Teil deutliche Einbußen. Der Konsumklimaindex lag im November bei plus 1,0 Punkten und stieg damit um 0,6 Punkte im Vormonatsvergleich. Mit Blick auf die negative Entwicklung der Indikatoren prognostiziert die GfK für Dezember einen Saldowert des Konsumklimas von minus 1,6 Punkten.

Im Oktober 2021 stagnierten die Lebensmittelpreise auf dem Niveau des Vormonats, während die allgemeinen Verbraucherpreise um plus 0,5 Prozent zulegten. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise um 4,4 Prozent, die allgemeinen Verbraucherpreise legten um 4,5 Prozent zu.