Zur Forderung mehrerer Verbände und NGOs, den Mehrwertsteuersatz von Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten auf null zu senken, erklärt Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie:
„Die Lebensmittelbranche in Deutschland hat jahrelang eine beachtliche Leistung erbracht, in dem wir sichere und qualitativ hochwertige Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen anbieten konnten. Preise, bei denen auch diejenigen, die nur einen schmalen Geldbeutel zur Verfügung haben, sich nach ihren individuellen Vorlieben ernähren konnten.
Jetzt stehen wir – wie viele andere auch – seit zwei Jahren vor immensen Herausforderungen: zuerst durch Corona, jetzt durch den Krieg in der Ukraine. Die Rohstoff- und Energiepreise sind nahezu explodiert und manche Rohstoffe sind international kaum noch verfügbar. Trotzdem haben wir es geschafft, die Lebensmittelversorgung sicher zu stellen.
Natürlich muss sich auch weiterhin jeder Lebensmittel leisten können. Und zwar die Lebensmittel, die man gerne essen möchte, die zum persönlichen Lebensstil passen und die einem gut tun. Wir brauchen keine willkürliche Konsumlenkung durch die Hintertür.“
Die Ernährungsindustrie ist mit einem jährlichen Umsatz von 181 Mrd. Euro der viertgrößte Industriezweig Deutschlands. Über 610.000 Beschäftigte in rund 6.100 Betrieben versorgen die Verbraucher mit hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln. Dabei ist die Branche klein- und mittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie gehören dem Mittelstand an. Die Exportquote von 35 Prozent zeigt, dass Kunden auf der ganzen Welt die Qualität deutscher Lebensmittel schätzen.