Konjunktur
Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Juni 2021 einen Umsatz von 15,7 Milliarden Euro. Damit verzeichnete die Branche ein Umsatzplus von 4,8 Prozent im Vorjahresvergleich. Sowohl die Entwicklung im Inland als auch im Ausland zeigte hierbei ein positives Bild. Der Inlandsumsatz betrug insgesamt 10,4 Milliarden Euro und lag damit 3,3 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Bei steigenden Verkaufspreisen von +2,7 Prozent legte der Absatz um insgesamt 0,6 Prozent zu. Das Auslandsgeschäft entwickelte sich ebenfalls positiv, mit einem Umsatzergebnis von 5,4 Milliarden Euro konnte das Vorjahresergebnis um 7,9 Prozent gesteigert werden. Der Auslandsabsatz legte um 4,5 Prozent zu, die Verkaufspreise stiegen um 3,3 Prozent. Dem Umsatzergebnis entsprechend entwickelte sich auch die Lebensmittelproduktion positiv, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im Juni um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Agrarrohstoffmärkte
Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im Juli 2021 stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 2,0 Prozent im Vormonatsvergleich, mit +41 Prozent über dem Vorjahreswert liegt der Index damit weiterhin auf hohem Niveau.
Ausblick: Geschäftsklima
Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im August 2021 zeigte sich das Geschäftsklimas nahezu unverändert, der Saldo fiel um 0,1 Punkte im Vormonatsvergleich und lag damit bei insgesamt 14,3 Punkten. Eine rückläufige Nachfrage und sinkende Auftragsbestände sorgten für einen moderaten Rückgang bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage von 0,5 Punkten auf insgesamt +21,7 Punkte. Die Geschäftserwartung der nächsten Monate konnte hingegen leicht zulegen: Der Indikator stieg um 0,4 Punkt auf einen Saldo von insgesamt +7,2 Punkte.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Steigende Inzidenzen und Verbraucherpreise führten im August zu einem durchwachsenen Bild der Verbraucherstimmung. Sowohl die Konjunkturerwartung als auch die Anschaffungsneigung verzeichneten Einbuße, die Einkommenserwartung konnte sich hingegen verbessern. Der Konsumklimaindex lag im August 2021 bei -0,4 Punkten und sank damit um 0,1 Punkte im Vormonatsvergleich. Mit Blick auf die durchwachsene Entwicklung der Indikatoren rechnet die Gfk mit einem weiteren Rückgang der Verbraucherstimmung und prognostiziert für September einen Saldowert des Konsumklimas von -1,2 Punkten.
Im Juli 2021 war ein deutlicher Anstieg der Verbraucherpreise zu beobachten. Die Lebensmittelpreise stiegen im Vormonatsvergleich um 0,3 Prozent, die allgemeinen Verbraucherpreise stiegen um 0,9 Prozent. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise um 4,3 Prozent, die allgemeinen Verbraucherpreise legten um +3,8 Prozent zu.