Holiroots: Gemüseretter mit Biss

Die Startup-Gründerin Paola Varela Pérez sagt der Lebensmittelverschwendung den Kampf an: Sie verwandelt "gerettetes" Gemüse von Landwirten in Gemüsecracker für das Frühstück, Abendbrot oder knusprige Momente dazwischen. Die farbenfrohen Snacks sollen mit Geschmacksrichtungen wie Rote Bete mit Tymian oder Lauch mit Muskatnuss zum gesunden Naschen verführen …

Auf dem Photo ist die Gründerin Paola Varela Perez des Startups Holiroots zu sehen.Quelle: Holiroots

Inwiefern spielt Nachhaltigkeit eine Rolle in dem Geschäftsmodell und welche Maßnahmen setzt ihr bei der Produktentwicklung hierfür um?

Paola Varela: Unsere Holiroots-Gemüsecracker werden mit gerettetem Gemüse von Landwirten hergestellt. Das Gemüse, das aufgrund von Aussehen, Größe oder Überproduktion nicht im Handel landet, verarbeiten wir zu gesunden Bio-Gemüsecrackern und unterstützen damit sowohl die Landwirte als auch die Umwelt. Indem wir dieses Gemüse retten, tragen wir dazu bei, unsere Umwelt zu schonen und verhindern, dass Landwirte bis zu 50 % ihrer Ernte verlieren.

Was unterscheidet euer Produkt von bestehenden Angeboten auf dem Markt und wer ist eure Zielgruppe?

Paola Varela: Wir sind der erste und einzige Gemüsecracker mit über 35 % frischem Gemüse – das bedeutet: kein Pulver, Nutri-Score A, ballaststoffreich, kalorienreduziert und BIO-zertifiziert. Unsere Zielgruppe ist sehr groß, fast alle essen ab und zu Cracker oder Knäckebrot zum Abendbrot, bei einem Aperitif oder als Snack zwischendurch, aber wir möchten insbesondere Familien ansprechen.

Worin lag die größte Herausforderung seit der Gründung und was war das wichtigste Erfolgserlebnis, das für die Zukunft eures Startups entscheidend war?

Paola Varela: Ein resilientes Team aufzubauen und die persönliche Entwicklung eines Startup-Enthusiasten zu einer Managerin. Nach 3 Jahren Erfahrung ist mir klar, dass ich gleichzeitig mit dem Wachstum des Startups wachsen und lernen muss. Was ist das wertvollste Erfolgserlebnis? Für mich sind es zwei wesentliche Aspekte. Erstens, strategische und resiliente Partnerschaften, insbesondere mit Investoren. Denn eines ist sicher: Geld allein macht noch lange kein Unternehmen erfolgreich. Junge Gründerinnen und Gründer stehen oft vor der Herausforderung, dass ihnen die Weisheit der Erfahrung, Know-how und „technische“ Expertise fehlen. Daher ist es essenziell, ein starkes Board als Teil des Teams zu haben. Zweitens, und die geheime Waffe: Leidenschaft und das innere Feuer, das Unternehmer antreibt – ohne diese brennende Motivation geht gar nichts. Hinzu kommen Mut, Entschlossenheit und die Begeisterung, Lösungen zu entwickeln, die zu einer nachhaltigeren, besseren und gerechteren Welt beitragen.

https://www.holiroots.com/

https://www.zukunftschmeckt.de/

Nachhaltigkeit – das neue Normal

Mit dem zunehmenden Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit integrieren Lebensmittelhersteller diese Themen verstärkt in ihre Strategien. Den Status quo hat die BVE in der Studie "Den Berg bezwingen" genauer beleuchtet.
Foto von Michael Walk, Gründer von Vemiwa

„Der Online-Vertrieb ermöglicht es, extrem schnell neue Produkte bei den Endkunden zu testen.“

Michael Walk stammt aus einer Traditionsmetzgerfamilie – dennoch gründete er das Startup Vemiwa: Per Nassextrusion stellt er pflanzliche Lebensmittel ohne Einsatz von Aromen, Geschmacksverstärkern und Farbstoffen her.