Die Deutschen essen wieder mehr Fleisch

Der Fleischkonsum in Deutschland ist 2024 leicht gestiegen. Im Durchschnitt verzehrte jeder Verbraucher 53,2 Kilogramm Fleisch. Das sind 300 Gramm mehr als im Vorjahr, wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) mitteilte. Schweinefleisch liegt nach wie vor auf Platz eins. Der Verzehr von Geflügel legte deutlich zu.

Saftiges, medium gebratenes Rindersteak mit Rosmarin, Kartoffelstampf und Gemüse auf einem Teller serviert.Quelle: TheWaterMeloonProjec / Adobe Stock

Während öffentliche Diskurse zunehmend von vegetarischen und veganen Ernährungsidealen geprägt sind, zeigt die aktuelle Statistik ein differenzierteres Bild: Der durchschnittliche Fleischverzehr in Deutschland ist im Jahr 2024 auf 53,2 Kilogramm pro Person gestiegen. Das ist ein Zuwachs von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Geflügel wird beliebter

Wie aus der Versorgungsbilanz Fleisch 2024 hervorgeht, ist Schweinefleisch nach wie vor Spitzenreiter. 28,4 Kilogramm verzehrte jeder Einwohner im Durchschnitt. Das sind 100 Gramm weniger als 2023. Der Verzehr von Geflügelfleisch legte deutlich zu – um 500 Gramm auf 13,6 Kilogramm pro Person. Dieser Anstieg korrespondiert auch mit der vergleichsweise moderaten Inflation von 1,3 Prozent im Jahr 2024. Geflügelfleisch wurde im Vergleich zum Vorjahr sogar günstiger. Preis ist – auch das zeigen Studien – nach wie vor ein entscheidender Faktor beim Kaufverhalten. Der Verzehr von Rind und Kalb blieb trotz gestiegener Preise stabil bei 9,3 Kilogramm.

Fleisch ist fester Bestandteil der Ernährung

Die Zahlen zeigen, dass Fleisch weiterhin ein fester Bestandteil der deutschen Ernährungsweise und ein geschätztes Lebensmittel ist. Das bestätigt auch eine repräsentative Fokus-Fleisch-Umfrage, die August 2024 durchgeführt wurde. Hier antworteten 94% der Teilnehmer auf die Frage „Essen Sie Fleisch?“ mit einem „Ja“.

Auch die heimische Fleischproduktion verzeichnete 2024 erstmals seit 2016 wieder ein Wachstum und stieg um 1,4 Prozent auf 7,3 Millionen Tonnen. Das ist ein positives Signal für die Branche, die trotz Herausforderungen in der Tierhaltung und im internationalen Wettbewerb Stabilität bewahrt. „Die Anstrengungen der Fleischwirtschaft für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit zahlen sich aus. Sie hat bei diesen Themen international eine Vorreiterrolle eingenommen“ sagt Steffen Reiter, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Fleischwirtschaft (VDF).

Während der Außenhandel mit Fleisch und Fleischwaren 2024 leichte Rückgänge verzeichnet, erhöhte sich der Selbstversorgungsgrad von 119,5 Prozent im Jahr 2023 auf 120,5 Prozent im Jahr 2024 – ein zentrales Zeichen für die Leistungsfähigkeit der heimischen Produktion. Besonders hoch lag der Wert bei Schweinefleisch mit 134,6 Prozent, gefolgt von Rind- und Kalbfleisch mit 108,2 Prozent sowie Geflügelfleisch mit 100,4 Prozent. Der Selbstversorgungsgrad ist jedoch ein reiner Rechenfaktor. Bei in Deutschland beliebten Teilstücken, wie Schnitzel oder Filet, ist die heimische Produktion nicht ausreichend.

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