Von Jaffa Orangen zur Foodtech Revolution
„Unter Foodtech verstehen wir die Weiterentwicklung von bekannten Lebensmitteln, um neue, bessere Produkte herzustellen“, erklärt Asaf Cohen Jonathan, Lebensmittelingenieur in Haifa, der bereits selbst mehrere Food-Startups gegründet hat und an anderen als Chief Technology Officer beteiligt ist. „Neue Lebensmitteltechnologien schaffen mehr Möglichkeiten, bisherige Inhaltsstoffe wie Zucker oder Fleisch austauschen zu können.“
Foodtech hat in Israel höchste Priorität
Die zunehmende Bedeutung des israelischen Foodtech-Ökosystems ist nicht zufällig. Israel hat erkannt, dass die Lebensmittelbranche vor Herausforderungen steht, die nach innovativen Lösungen verlangen. Knapper werdende Ressourcen, der steigende Bedarf an nachhaltigen Lebensmitteln und der Wunsch der Verbraucher nach gesunden, ethisch vertretbaren Optionen treiben die Nachfrage nach Foodtech-Entwicklungen voran. So hat Israel Foodtech im Jahr 2022 als eines der fünf wichtigsten nationalen strategischen Felder festgelegt, in die verstärkt investiert werden soll. Dieser Erfolg zeigt sich auch darin, dass Israel der weltweit zweitgrößte Empfänger von Investitionen in die Entwicklung von Proteinalternativen ist – was zehn Prozent in diesem Segment ausmacht.
Nachhaltige Produkte, die schmecken
Heute gibt es in Israel rund 260 Unternehmen, die sich mit Lebensmittelthemen beschäftigen. Diese Startups setzen auf disruptive Technologien, um eine nachhaltige und effiziente Lebensmittelproduktion zu ermöglichen. „Wenn wir an Food Innovationen arbeiten, geht es vor allem darum, nachhaltigere Produkte zu schaffen“, erklärt Asaf Cohen Jonathan. „Gleichzeitig geht es uns immer auch darum, dass Verbraucher beim Essen ganz neue Geschmackserlebnisse haben.“ Die enge Zusammenarbeit mit führenden wissenschaftlichen Einrichtungen, Inkubatoren und Forschungszentren ermöglicht den Unternehmen, Zugang zu neuesten Erkenntnissen zu erhalten und unterstützt ihre Innovationskraft. Dabei ist die Foodtech Szene nicht nur in Tel Aviv zu Hause, sondern im gesamten Land verteilt. So befindet sich eines der wichtigsten Hubs für Foodtech in Kiriyat Shemona im Norden des Landes. Ein anderes wichtiges Cluster gibt es südlich von Tel Aviv in Rechovot.
Seit Jahren erfolgreiches Innovationshub
Israel hat seit vielen Jahren einen beeindruckenden Erfolg als Innovationshub und mit mehr als 7.000 Startups die weltweit höchste Dichte an jungen Unternehmen pro Kopf. Es dreht sich alles um neue digitale Lösungen und Innovationen, sei es in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), Big Data oder Cybersicherheit. Das Potenzial von Israel als Ideenschmiede haben Konzerne wie SAP, Deutsche Telekom, Merck, Munich Re, Mercedes und Porsche schon vor Jahren erkannt. Sie sind mit Accelartoren, Innovationhubs oder anderen Programmen vor Ort und sind unterdessen Teil des Startup Ökosystems geworden.
Eine Win-Win-Situation: Die Konzerne tragen zur Professionalisierung des Ökosystems bei und profitieren gleichzeitig von der Kreativität, Dynamik und dem Einfallsreichtum der Gründer. Zu den Erfolgsfaktoren zählen die zahlreichen Acceleratoren im Land, Innovationszentren, staatliche Förderprogramme, die Armee als Keimzelle für Technologieentwicklung, erstklassige Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie kurze Kommunikationswege, flache Hierarchien und die oft zitierte israelische „Chuzpe“ – ein charmant-freches Durchsetzungsvermögen.
Jetzt selbst vor Ort informieren
Es ist möglich, sich das Foodtech Ökosystem selbst vor Ort anzuschauen. Vom 4. bis 8.11.2023 findet eine Unternehmerreise nach Israel statt. Die Reise richtet sich an Unternehmen der Lebensmittelindustrie. Zum Programm gehört beispielsweise der Besuch verschiedener Startups und die Teilnahme an der FoodTechIL, der wichtigsten israelischen Konferenz zu Innovationen in der Lebensmittelindustrie. Asaf Cohen Jonathan begleitet die Reise und steht als Lebensmittelingenieur Teilnehmern und Teilnehmerinnen als fachlicher Sparringspartner zur Verfügung.
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