Der Döner gehört zu den beliebtesten Außer-Haus-Gerichten hierzulande. Laut Statista verzehrt ihn jeder dritte Deutsche mindestens einmal im Monat. Als Ugor Yumusakbas 2013 seinen Imbiss im Herzen Frankfurts eröffnete, verkaufte er seinen Döner für 5 Euro. Nun heißt es an seiner Ladentür: „Die Rahmenbedingungen am Fleisch- und Rohstoffmarkt haben sich in den letzten Monaten deutlich zugespitzt. Damit wir unseren Kunden weiter leckere Döner und ofenfrische Produkte backen können, passen wir unsere Preise an.“ Der Döner kostet bei ihm nun 10 Euro. Damit sei eine „Schallmauer“ durchbrochen, schrieb die BILD.
Mehr als doppelt so hohe Energiekosten
Ein Dönerspieß dreht sich rund um die Uhr, während das Fleisch darauf bei 400 Grad knusprig gegrillt wird. Das kostet Energie. Und die ist im Zuge des russischen Angriffskrieges teuer geworden. Im Vergleich zum September 2021 lag der Preisanstieg für Gas bei rund 111 Prozent, für Strom bei rund 149 Prozent.
Auf der anderen Seite sind auch die Lebensmittelpreise gestiegen. So legte Rinderhackfleisch um rund 38 Prozent zu, bei Geflügel sind es 30 Prozent. Das berühmte Fladenbrot wurde um 14 Prozent teurer, bei Zwiebeln, Knoblauch und Käse müssen die Imbissbetreiber 18 Prozent mehr bezahlen. Gewürze schlagen mit rund 9 Prozent mehr zu buche. Lediglich die Tomaten sind im Vergleich zum letzten Jahr um rund 9 Prozent günstiger geworden.
Hinzu kommen gestiegene Lohnkosten für die Mitarbeiter und die gesunkene Kaufkraft der Kunden angesichts der erhöhten Lebenshaltungskosten. Die Preiserhöhungen für den Döner sind also nachvollziehbar. Der Soziologe und Dönerexperte Eberhard Seidel hält 10 Euro für einen Döner jedoch für eine Ausnahme. Gegenüber dem Spiegel betont er, dass es große Qualitätsunterschiede gibt, die dabei eine Rolle spielen. Für Ugor Yumusakbas steht gute Qualität an oberster Stelle. Er verwendet für seine Döner hochwertiges Fleisch, das geschichtet wird sowie frischen Rucola. Sein Imbiss belegt auf Online-Ranglisten stets einen der vordersten Plätze.
Beim beliebten Fast-Food-Gericht gab es schon immer einen Preiskampf, sagt Eberhard Seidel. Er fügt hinzu: „Wenn die Menschen sich Döner nicht mehr leisten können, müssen sie schauen, was sie dann von ihrem Geld kaufen.“