Studie: Jedes fünfte neu eingeführte Produkt ist vegan

Ersatzprodukte für Fleisch und Milch boomen. Dabei sind nur fünf Prozent der Deutschen Veganer. Den Aufschwung verdankt die Branche vor allem den Flexitariern, also denen, die sowohl Fleisch als auch vegetarische und vegane Kost zu sich nehmen. Einer Studie des Marktforschungsunternehmens Mintel zufolge war 2021 jedes fünfte hierzulande neu eingeführte Produkt vegan. Damit ist Deutschland das weltweit viertinnovativste Land für vegane Lebensmitteleinführungen.

Quelle: Yakobchuk Olena / Adobe Stock

Weltweiter Innovationsführer für neue vegane Lebensmittel ist laut der Mintel-Studie Großbritannien. Dort wurden im 24 Prozent vegane Produkte gelauncht, gefolgt von Portugal mit 21,5 Prozent und den Niederlanden mit 19,1 Prozent. Deutschland belegt mit 18,7 Prozent den vierten, Österreich mit 16,9 Prozent den weltweit fünften Platz.

Laut einer Umfrage von Innova Market Insights aus dem Jahr 2021 ernähren sich in Deutschland rund fünf Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher vegan, acht Prozent vegetarisch und 27 Prozent flexitarisch. Und obwohl der Anteil in den einzelnen Kategorien unter dem weltweiten Durchschnitt liegt, zeigen die Zahlen, dass es eine große Käuferschicht für den Kauf von pflanzlichen Alternativen zu tierischen Produkten gibt.

Veggie und vegan wird immer beliebter

Im Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gaben 30 Prozent der Befragten einen regelmäßigen Konsum an, zusätzliche 13 Prozent haben die pflanzlichen Alternativen bereits einmal getestet. Dabei steigt auch die Auswahl an pflanzlichen Alternativen zu tierischen Produkten. Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass im Jahr 2020 die Unternehmen hierzulande im Vergleich zum Vorjahr knapp 39 Prozent mehr Fleischersatzprodukte produzierten. Besonders beliebt sind bei Verbraucherinnen und Verbrauchern auch Milchersatzprodukte aus Soja, Hafer, Mandeln, Cashewnüssen oder Erbsen. Hier zeigte sich 2020 ein stärkeres Wachstum als bei Milchprodukten.

Obwohl pflanzliche Alternativen zunehmen und der Fleischkonsum etwas abnimmt, haben tierische Produkte nach wie vor den größeren Marktanteil. Der Wert von in Deutschland produziertem Fleisch und Fleischerzeugnissen betrug im Jahr 2020 rund 38,6 Milliarden Euro – und damit mehr als das Hundertfache des Wertes der Fleischersatzprodukte. Doch auch der Fleischkonsum hat sich verändert und wird nachhaltiger. Entsprechend stark wächst die Anzahl von Produktneuheiten mit Nachhaltigkeitskennzeichnung.

Diese Entwicklung zeigt, dass die Hersteller ihre Nachhaltigkeitsanstrengungen erhöhen und damit den Wunsch der Verbraucher nach einer ausgewogenen, abwechslungsreichen und nachhaltigen Ernährung treffen. Dazu gehört für einen Großteil der deutschen Verbraucher nach wie vor der reduzierte, dafür aber nachhaltige Konsum von Fleisch- und Fleischerzeugnissen.

Die gesamte Studie von Innova Market Insights können Sie hier downloaden:

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