#liebermündig: Kampagne gegen Werbeverbote
Die BVE hat die Kampagne #liebermündig im Jahr 2023 ins Leben gerufen, um sich gegen die von Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, vorgeschlagenen Werbeverbote für Lebensmittel zu positionieren. Als Maßnahme gegen Übergewicht bei Kindern richten sich die geplanten Verbote gegen die Werbung für Lebensmittel, die reich an Zucker, Fett oder Salz sind. Die Beurteilung eines hohen Zucker-, Fett- oder Salzgehaltes orientiert sich an den Anforderungen des Nährwertprofilmodells der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das Verbot würde nach jetzigem Entwurf aber auch Werbung umfassen, die nicht speziell an Kinder adressiert ist. Es könnten bis zu 70 % aller Lebensmittel betroffen sein, darunter Produkte wie Gouda, Schinkenwurst und Marmelade. Damit gehen die Einschränkungen der Werbung weit über das hinaus, was im Koalitionsvertrag festgehalten wurde. Dort heißt es: „An Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt darf es in Zukunft bei Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige nicht mehr geben.“ Die Effektivität solcher Werbeverbote bezüglich der Prävention von Übergewicht bei Kindern ist dabei fraglich. Die Kampagne #liebermündig setzt sich daher für einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmittelwerbung ein und fördert die informierte Entscheidung der Verbraucher.
Ziele
- Aufklärung der Verbraucher: Informationen über die möglichen Auswirkungen der Werbeverbote bereitstellen.
- Bewahrung der Medienvielfalt: Schutz der Werbeeinnahmen, die für viele Medienunternehmen eine wichtige Einkommensquelle sind.
- Evidenzbasierte Diskussion: Förderung einer sachlichen Auseinandersetzung mit der Effektivität der Werbeverbote in Bezug auf die Übergewichtsproblematik bei Kindern.
- Stärkung der Medienkompetenz: Unterstützung des bewussten Umgangs mit Werbung und Lebensmitteln.
Inhalte
- Webseite: Für die Kampagne wurde eine eigene Webseite ins Leben gerufen: in nur 3 Monaten Laufzeit erhielt sie 74.661
Seitenaufrufe (3/23 – 6/23) - Anzeigen: Verschiedene Anzeigenmotive wurden ab dem 19. Oktober 2023 in überregionalen Zeitungen, Zeitschriften, in TV- und Social-Media-Känälen veröffentlicht. Zusätzlich sorgten Trucks als fahrende Plakatwände in deutschen Städten für Aufmerksamkeit.
- Veranstaltungen: Informationsveranstaltungen wie die Tagung auf der Anuga mit dem Titel „Anspruch, Wirklichkeit und Folgen des Kinder-Lebensmittel-Werbegesetzes“ sowie Podiumsdiskussionen.
- Kooperationen: Zusammenarbeit mit Vertretern der Werbe- und Medienbranche, die vor den negativen Folgen des Gesetzes warnen. Die Initiative „BITTE ZU ENDE DENKEN!” wurde in verschiedenen Medienformaten veröffentlicht.
- Informationsangebot: Bereitstellung von Fakten, Studien und Gutachten auf der Kampagnenwebseite, die sich kritisch mit den geplanten Werbeverboten auseinandersetzen.
Erfolge
Die Kampagne hat bereits eine breite Aufmerksamkeit erzielt und wichtige Diskussionen über die Auswirkungen der geplanten Werbeverbote angestoßen:
Bis jetzt gibt es immer noch keine Einigung zu dem Gesetz, die Beratung im Bundeskabinett wurde mehrmals verschoben.
Für weitere Informationen und detaillierte Analysen besuchen Sie bitte die Kampagnenwebseite:
Links zu relevanten Artikeln oder Berichten:
Warum ein Werbeverbot allen schadet
Irreführender Faktencheck der DANK
Bitte zu Ende denken! Initiative von Branchenverbänden und Vermarktern